Birth Center in Tsum Nubri Rural Municipality

Das bergige Dorf in Tsum Nubri liegt auf ca. 3´200 Höhenmetern und wird von ca. 72 Familien bewohnt und bewirtschaftet. Das auf solchen Höhenlagen das Leben einiges an Stärke und stabiler Gesundheit abverlangt, ist selbstredend.

Wo in unseren Gegenden die Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen eine Selbstverständlichkeit ist, fehlt das in den Bergen von Nepal.

Der Weg zu medizinischer Hilfe konnte bis anhin nur in mühsamen Fußmärschen oder mit dem Helikopter bewältigt werden. Helikopterflüge sind jedoch sehr teuer und für die arme Bergbevölkerung kaum aufzubringen.

Gerade bei schwangeren Frauen und Geburten drängt aber oft die Zeit um eine adäquate medizinische Hilfe zu gewährleisten. So war die Lösung, das Equipment zur besseren Versorgung an Ort und Stelle zu bringen. Die Bereitschaft von Ärzten und Krankenschwestern die Geburtsstation zu betreuen ist sehr groß. Bis jetzt wurde mit einfachsten Mittel so gut wie möglich behandelt. Mit der neuen Ausrüstung können jetzt auch Problemfälle an Ort und Stelle behandelt werden und somit viele Leben gerettet werden.

Solch einen Lastentreck zu organisieren stellt immer wieder eine logistische Herausforderung dar, die wie immer von unserer Verantwortlichen in Nepal, Phunjo Lama vorbildlich gemeistert wurde.

Die gynäkologische Liege, das Wärmebett, die Babywaage und die sonstigen sperrigen Teile wurden in Einzelteile demontiert und sorgfältig verpackt. Zusammen mit Grundnahrungsmitteln wie tibetischen Tee, Salz, Zucker, Öl und getrockneten Chilli wurden auf der ersten Strecke auf Lastenesel verteilt, ab Mitte des Weges wurde alles auf Jaks umgeladen.

Die besonders wertvollen Medikamente (das meiste in Glasflaschen) und das medizinische Verbrauchsmaterial fanden in den Trekkingrucksäcken der begleitenden Gruppe Platz, um Schäden und Verluste zu minimieren.

Gestartet wurde in Chhekampar, wo der Weg nach Tsum Nubri über unwegsames Gelände und viele Pässe führt. Bis Chhekampar konnte dank neu gebauter Straße, die Hilfslieferung per Lastwagen gebracht werden.

Ohne Probleme kam der ganze Treck nach ein paar anstrengenden Tagen am Zielort an.

Groß war die Freude und eilig wurde das neue Equipment aufgebaut und gleich ausprobiert.

Die Wertschätzung über die geleistete Hilfe bescherte uns auch einen Zeitungsartikel in der Annapunapost, eine der meistgelesenen Zeitung in Nepal.

Wir möchten aus vollem Herzen unseren Dank an das gesamte Allgäu richten.

Ohne die großzügigen Spenden und Hilfen der Allgäuer Bevölkerung, wäre dieses und viele weitere lebensrettende Projekte niemals möglich gewesen.

Das Allgäu wird für viele Eltern und kommende Generationen untrennbar mit den Werten der bedingungslosen Hilfe, Menschlichkeit und Nächstenliebe verbunden sein.

Caroline Weishaupt

https://annapurnapost.com/news/barthing-center-202477