RECHTSLOS IM TIBETISCHEN FLÜCHTLINGSCAMP

DIES IST DIE BERÜHRENDE GESCHICHTE ZWEIER EXIL TIBETER IN NEPAL

Tashi ist heute 85 Jahre alt. Seine Frau Yanschin ist 70 Jahre. Viele Jahre ist es her, seit sie gemeinsam aus Tibet fliehen mussten.

Beide sind Tibeter und seit über 60 Jahren rechtlos und nur geduldet in einem tibetischen Flüchtlingscamp, das sich inmitten von Pokhara in Nepal befindet.

Mitte September 1950 marschierte die „chinesische Volksbefreiungsarmee“ in Tibet ein, um Tibet angeblich zu „befreien“. Die entstandene Panik und die Hilfslosigkei die unter den Tibetern herrschte, ist für diejenigen, die in freien Ländern leben, wahrscheinlich unvorstellbar.

Am 19. Oktober 1950 unterschrieb der bis dahin freie Staat Tibet die Kapitulation. Tibet gehörte von nun an zur Volksrepublik China.

Tashi zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt und seine spätere Frau Yangschin 7 Jahre alt, erleben die (noch) schwelende latente Macht der nun herrschenden Militärmacht Chinas.

Keiner der umliegenden Staaten kam in der Zeit Tibet zu Hilfe, auch von den westlichen Staaten blieb jegliche Hilfe aus. Der einzige Staat der damals diplomatischen Beziehungen zu dem kleinen Staat unterhielt war Großbritannien.

Erschwerend kam hinzu, dass Tibet vor der chinesischen Übernahme nur wenige Fremde ins Land ließ und sich auch sonst ziemlich abkapselte. Die religiösen buddhistischen Traditionen bestimmten dazumal den Alltag, was wahrscheinlich eine sachliche Einschätzung der sich anbahnenden Gefahr verhinderte.

In den folgenden Jahren entwickelte sich jedoch im Untergrund eine Rebellion gegen die chinesische Militärmacht. Das erklärt den im März 1959 stattgefundenen Aufstand der Tibeter, der grausam und gnadenlos niedergeschlagen wurde. Unzählige Tibeter, davon sehr viele Mönche, kamen ums Leben. Dem heutigen Dalai-Lama gelang wie ein Wunder die Flucht nach Indien, wo er heute noch lebt und eine tibetische Exilregierung hält.

Seit diesen Vorkommnissen war durch die politische Bevormundung und das aufzwingen von Maos Doktrin kein autonomes Leben der Tibeter mehr möglich.

Während der, durch den Aufstand verursachten, Aufruhr gelingt es Tashi, nun 25 Jahre alt mit Yangschin nun 16 Jahre alt, die Flucht über schneebedeckte 5´000er Pässe ins angrenzende Nepal.

Seit dieser Zeit, also 1959 bis heute, sind sie Flüchtlinge ohne Rechte, ohne Pass, ohne Hilfe.

Yansching zeigt ihren selbst hergestellten, tibetischen Schmuck.

Yansching stellt tibetischen Schmuck her, um ihn an Touristen zu verkaufen. Dies sichert ein wenig ihre Existenz des täglichen Überlebens. Ihr Mann ist schwer krank. Jedoch können sie sich weder medizinische Hilfe leisten, noch hilft der Staat Nepal.

In einem ärmlichen Flüchlingscamp in Pokhara fristen sie ihr Dasein.

Als wir ihr großzügig ihren selbst hergestellten Schmuck abkauften und nicht versuchten den Preis herunterzuhandeln, sondern sogar das Doppelte geforderten Betrags bezahlten, brach Yansching in Tränen aus. Normalerweise würden sie vor allem nepalesische Touristen so lange runter handeln bis keine Rupie mehr übrigbleiben würde und die ganze Arbeit für die Katz gewesen sei.

Wir reden hier von Beträgen für beispielsweise eine wunderschöne Halskette aus Bergkristallen, von unter 10 Euro!

Wir werden dieses liebevolle Ehepaar weiterhin besuchen und ihnen dabei helfen, ihr Leben erträglicher zu machen.

Die Tibeter glauben:

„Tust Du Gutes, bekommst Du auch ein gutes Karma!“

PS: Phunjo Lama, unsere Verantwortliche vor Ort, hat ebenfalls tibetischen Hintergrund. Auch ihre Großeltern flohen im Tumult des Aufstandes 1959 nach Nepal, genauer gesagt nach Tsumling, welches im Tsum Valley gelegen ist. Diese hatten das Glück in den 60er Jahren die nepalesische Staatsbürgerschaft zu bekommen und als Teil der nepalesischen Gesellschaft anerkannt zu werden.

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